And how can one resist a group that calls itself „The Charlatans“?
...but there is no doubt of their serious commitment.
(American Record Guide 3/4 1997)

I Ciarlatani können sich auch auf Michael Praetorius berufen: In seinem Syntagma musicum (1621) beschreibt er die Ziarlatini, die Musikanten der commedia dell'arte. Als Komödianten und Possenreißer sangen sie zu den „schrumpenden“ Klängen der Quinterna (Gitarrenvorläufer) Villanellen und andere närrische Lumpenlieder. Doch gibt der Wolfenbütteler Kapellmeister zu, dass sich auf dem historischen Begleitinstrument der Bänkelsänger auch gute Musik machen lässt.

Auszug aus Syntagma musicum (1621) von Michael Praetorius über die Quintera

Und mehr wollen I Ciarlatani nicht: Gute, alte Musik und „Alte Musik“ gut spielen.

Zusammen mit dem Heidelberger Gitarristen und Lautenspieler Johannes Vogt gründete Klaus Winkler das Ensemble. Um die „Keimzelle“ des Instrumentalduos entstand eine Kerngruppe bewährter Musiker, projektbezogenen erweitert zu verschiedenen vokalen und instrumentalen Kombinationen.

Johannes Vogt und Klaus Winkler I Ciarlatani I Ciarlatani

Das umfang- und abwechslungsreiche Repertoire hat einen besonderen Schwerpunkt: die Musik bei den Kurfürsten von der Pfalz. Der höfische Glanz Heidelbergs spiegelt sich in einem reichen Spektrum klanglicher Farben und Formen: Musik zur Tafel, zum Gottesdienst oder für Festlichkeiten - zwischen Lautensolo und englischer Masque.

Viele der Programme sind das Ergebnis der künstlerischen Umsetzung eigener Forschungen, dokumentiert in Rundfunkaufnahmen und CDs mit zahlreichen Ersteinspielungen. Besonders spannend verläuft immer wieder die Begegnung mit dem historischen Tanz. Stärker noch als die Bühnentänze für Hofballette und Masques stellen die Gesellschaftstänze des Frühbarock mit ihren unzähligen Wiederholungen eine Herausforderung an Ausdauer und Gestaltungskraft der Begleitmusiker dar.